Traumatherapie mit ergotherapeutischem Ansatz

Was ist traumazentrierte Ergotherapie?

Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Psychotraumatologie, entwicklungspsychologischer und kunsttherapeutischer Kenntnisse, sowie dem Einbezug von Elementen der ressourcenorientierten Traumatherapie, eignet sich das Setting der ausdruckszentrierten Ergotherapie nach meiner Erfahrung gut für die Arbeit mit traumatisierten Menschen. Im Fokus der Therapie steht die Förderung der Handlungskompetenz und der Selbststeuerung des*der Patienten*in sowie der dafür erforderlichen körperlichen, kognitiven, psychosozialen und emotionalen Fähigkeiten. Vor dem Hintergrund der traumatischen Erfahrung, des damit verbundenen Kontrollverlusts, der erlebten Ohnmacht und Grenzüberschreitung ist die Wiedererlangung von Vertrauen und Handlungskompetenz von besonderer Bedeutung. Kreativ-gestalterische Techniken sprechen traumatisierte Menschen als Therapiemedien oft besonders an und eignen sich mit entsprechender therapeutischer Begleitung sowohl für die Aktivierung von kreativ-schöpferischen Fähigkeiten zur Förderung von Resilienz (Widerstandskraft) und Selbstheilungskräften, als auch für den gezielten Umgang und Zugang zu den eigenen Bedürfnissen, Emotionen und Affekten.

Ziele

  • Initiierung einer positiven, korrigierenden Beziehungserfahrung im geschützt therapeutischen Setting
  • Förderung der Distanzierungs- und Differenzierungsfähigkeit
  • Erweiterung des Verhaltens- und Handlungsrepertoires im Sinne einer Nachreifung und Förderung von entwicklungspsychologisch wichtigen Fähigkeiten wie Autonomie, Identität, Kommunikation und Selbstwert
  • Befähigung zur Handlungskompetenz und Alltagsbewältigung
  • Förderung von Kreativität und Stärkung von Resilienz und Selbstheilungskräften
  • Förderung der Beziehungs- und Bindungsfähigkeit
  • Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit der Situation
  • Verbesserter Zugang zu und Umgang mit eigenen Emotionen, Bedürfnissen und Affekten

Methoden

  • Psychoedukation/Aufklärung, Symptomverständnis
  • Kreativ gestalterische Medien abgestimmt auf das Bedürfnis des Klienten
  • Ressourcenanalyse
  • Ressourcenverstärkung
  • Arbeit im Hier und Jetzt
  • Arbeit mit dem Inneren Kind
  • Alltagsorientierung zur Förderung der eigenaktiven Tagesstrukturierung und dessen Bewältigung, Elemente des sozialen Kompetenztrainings
  • Elemente des Skilltrainings zur Förderung der Stresstoleranz und Spannungsreduktion
  • Körperorientierte Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen
  • Phantasiereisen – Imaginationen um Innere Sicherheit zu erlangen